Ökonomie und Weltpolitik sind komplex, zusammen noch mehr

Ökonomie und Weltpolitik sind eng verflochten. Zentralbanken reagieren auf Inflation, während geopolitische Spannungen und die Energiewende die Märkte beeinflussen. Investoren setzen vermehrt auf Sicherheit.

ein blaues Diagramm mit einem nach oben zeigenden Pfeil
  • Verflechtung von Wirtschaft und Politik: Beleuchtet wird die enge Verbindung zwischen Wirtschaftsentwicklung und geopolitischen Ereignissen wie der Energiewende und geopolitischen Konflikten.
  • Auswirkungen auf die Finanzmärkte: Zentralbankreaktionen auf Inflation und die steigende Nachfrage nach sicheren Anlagen in unsicheren Zeiten prägen die Finanzmärkte.
  • Investitionsstrategien für Anleger: Angesichts der Komplexität und Unsicherheit wird eine verstärkte Ausrichtung auf sichere Anlageklassen wie Staatsanleihen und Gold empfohlen.

Komplexität von Ökonomie und Weltpolitik

Ökonomisch verläuft zurzeit vieles nach dem Lehrbuch. Die hohe Inflation hat die Notenbanken auf den Plan gerufen. Diese haben die Geldpolitik restriktiv gestaltet – also die Leitzinsen angehoben und begonnen, die Liquidität zu reduzieren. Damit sind die Renditen angestiegen; wegen der geringeren Liquidität sind risikobedingte Renditedifferenzen angestiegen. Damit hat sich das finanzielle Umfeld verschärft und in Folge ist die Konjunkturdynamik zurückgegangen. Somit ist auch die Inflationsdynamik rückläufig. Nun können die Notenbanken warten, bis der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um die Geldpolitik wieder etwas zu lockern.

Reaktion der Zentralbanken auf Inflation

Natürlich gibt es noch einige Unwägbarkeiten. So ist bislang immer noch nicht klar, ob die lange Periode, in der die Überschussliquidität so hoch war, zu einem strukturellen Inflationsdruck geführt hat, der noch nicht überwunden ist. Zudem gibt es weiterhin Risiken für die Inflation, die im Zusammenhang mit der Energiewende in Europa stehen. Ferner können die Konjunkturpakte in USA und China ebenfalls noch unerwünschte Effekte auf die Inflation haben. Die Notenbanken müssen also weiterhin wachsam sein. Aber die Phase der Zinsanhebungen sollte weitestgehend abgeschlossen sein.

Einfluss geopolitischer Spannungen auf die Märkte

Damit sollte sich der Ausblick für die Rentenmärkte deutlich aufhellen. Wenn der Druck durch die hohe Inflation und die steigenden Notenbankzinsen fällt, sollten sich die Rentenpapiere in den kommenden Monaten relativ gut entwickeln können. Jedoch dürften sich weiterhin sichere Staatsanleihen besser entwickeln als der Rest des Rentenmarktes. Anders an den Aktienmärkten: hier dürfte sich die schwache Konjunktur weiterhin als belastender Faktor bemerkbar machen. Zusätzlich sollte die fallende Liquidität sich ungünstig an den Aktienmärkten auswirken. Somit rechne ich damit, dass in den kommenden Monaten die Rentenmärkte attraktiver sind als die Aktienmärkte.

Investorensuche nach Sicherheit

Verstärkt werden könnte dieser Trend durch die immer unübersichtlich werdende weltpolitische Lage. Mit dem erneuten Ausbruch des Konfliktes in Israel und der drohenden Gefahr einer Ausweitung des Konfliktes stellt sich die weltpolitische Lage noch komplexer dar. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich die beiden großen Machtzentren der Welt – USA incl. Europa und China – weiterhin grundsätzlich über dem Umgang mit diesen Krisen nicht richtig einig sind. Wenn die Komplexität und die Unübersehbarkeit weiter zunimmt, können Investoren beginnen, verstärkt in sicherere Assetklassen, wie Staatsanleihen und zu einem gewissen Teil auch Gold zu investieren.

Auswirkungen auf Finanzmärkte und Investitionsstrategien

Das wirtschaftliche Umfeld ist durch das rasche Ende der Nullzinsphase komplex. Erschwert wird es nun durch die zunehmenden geopolitischen Konflikte, die Umstellung der Wirtschaft hin zur CO2-Neutralität und Energiesicherheit. Die Investitionsneigung kann hier je nach Land und Region unterschiedlich betroffen sein. Die Attraktivität der Wirtschaftsstandorte wird zurzeit also neu kalibriert. Dies wird die langfristige Attraktivität der Regionen wiederum spürbar beeinflussen. Festhalten kann man, dass die USA bislang spürbar an Boden gutgemacht hat.

Welche Auswirkungen dieser komplexen wirtschaftlichen und geopolitischen Dynamik sehen Sie als besonders bedeutsam an? Ich lade Sie ein, Ihre Gedanken in den Kommentaren zu teilen.

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