Das Imperium schlägt zurück

Die politische und wirtschaftliche Lage in Deutschland und dem Euroraum ist nicht gut. Mit der sich veränderten politischen Agenda in Russland und China schwanken die wichtigen Pfeiler des wirtschaftlichen Erfolges in Deutschland und damit auch in Europa. Nun rächt sich, dass man es in den vergangen Jahren versäumt hat, einen starken und stabilen Binnenmarkt aufzubauen und sich stattdessen auf die überaus stabile Exportnachfrage verlassen hat. Gleichzeitig muss die EZB – unter dem Druck der viel zu hohen Inflation – die Zinsen anheben und damit eine weitere Grundfeste des europäischen Wirtschaftswachstums zumindest schwächen. Die billige und im Übermaß vorhandene Liquidität hat die strukturellen Schwächen im Euroraum überbrückt und wirtschaftspolitische Ruhe beschert.

Auch politisch hat sich einiges grundlegend verändert. Hauptsächlich in Deutschland war das politische Prinzip der letzten Jahre „es laufen zu lassen“ und möglichst wenig einzugreifen. Dies ist in der aktuellen Situation natürlich nicht mehr richtig. Nun braucht es politische Führung und viele Entscheidungen unter Unsicherheit. Darauf waren die Regierungen in diesem Umfang schlicht nicht vorbereitet und wahrscheinlich auch teilweise nicht richtig aufgestellt. Der russische Angriff auf die Ukraine und die damit einhergehende Destabilisierung der Energieversorgung hat die Problemlage verschärft. Ob dies nun alles Zufall ist oder das Ergebnis längerer strategischer Überlegungen, lässt sich für mich nicht erschließen. Jedoch ist die aktuelle Strategie der russischen Regierung klar. Man möchte die Bevölkerung spalten und damit die Regierungen in Europa schwächen und/oder von ihrer Unterstützung der Ukraine abbringen. Leider kann man nicht ausschließen, dass diese Strategie Erfolg haben wird.

Eine Rezession in Europa ist auf Grundlage dieser kurzen Analyse sehr wahrscheinlich. Die Tiefe und die Dauer der Rezession hängt dabei natürlich hauptsächlich von der vorhandenen oder eben nicht vorhandenen Energieversorgung ab. Inwieweit der Zusammenhalt innerhalb des Euroraums oder in Europa dauerhaft gestört wird, ist für die mittelfristige Entwicklung natürlich auch sehr relevant. Hier bin ich aber trotz aller Störfeuer optimistisch und rechne damit, dass die politische Vernunft die Oberhand behält.

Aus globaler Sicht ist die wirtschaftliche und politische Malaise in Europa zu relativeren. Die USA läuft zwar auch in ein spürbar schwächeres wirtschaftliche Umfeld, aber der Grund hier sind hauptsächlich die steigenden Zinsen. Dies lässt sich beherrschen. Die nächsten Präsidentschaftswahlen in den USA, die ebenfalls einige politische Risiken mit sich bringen werden, stehen nicht unmittelbar an. So kann die US-Wirtschaft weiterhin stabilisierend für die Weltwirtschaft wirken. China ebenso, wenn auch etwas schwächer. Wobei China seine Rolle in dem sich neu formenden weltwirtschaftlichen Gefüge erst noch finden muss. Gleiches gilt wohl auch für Indien.

Für alle, die es bis hierher geschafft haben. Man kann sich fragen, was der Titel mit dem Text zu tun hat . Nun in der Weltraumsaga gewinnen am Ende auch die Richtigen.

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