Insolvenzen – keine reale Gefahr für den Aufschwung
In Deutschland deutet sich eine weitere Verlängerung des bestehenden Lockdowns an, diesmal bis Ende Februar. Wenn es so kommt, wäre das einzig Positive, dass die Verlängerung des Lockdowns kürzer wird. Aber die Entscheidungsgremien, leider immer noch nicht der Bundestag, gewichten die Sorge vor den Mutationen offensichtlich größer als die erreichten Fortschritte und die Disziplin der Bevölkerung.
In Deutschland deutet sich eine weitere Verlängerung des bestehenden Lockdowns an, diesmal bis Ende Februar. Wenn es so kommt, wäre das einzig Positive, dass die Verlängerung des Lockdowns kürzer wird. Aber die Entscheidungsgremien, leider immer noch nicht der Bundestag, gewichten die Sorge vor den Mutationen offensichtlich größer als die erreichten Fortschritte und die Disziplin der Bevölkerung.
Die Belastungen für die Wirtschaft werden mit Dauer der wirtschaftlichen Einschränkungen immer größer. Damit rückt zunehmend auch die Angst vor einer Welle an Insolvenzen in den Fokus. Nach den aktuellen Plänen des Wirtschaftsministeriums soll die Pflicht, eine Insolvenz anzumelden, bis April 2021 weiterhin ausgesetzt bleiben. Die Sorge ist dann natürlich, dass mit Ablauf dieses Datums viele Unternehmen Insolvenz anmelden. Eine solche Entwicklung würde zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen und Banken wegen ausfallender Kredite unter Druck setzten. Banken könnten in Folge hoher Kreditausfälle, auch wegen regulatorischem Notwendigen, die Kreditvergabe deutlich einschränken und damit den eigentlich beginnenden Aufschwung ausbremsen. Die Zweitrundeneffekte einer Insolvenzwelle könnten also deutlich spürbar sein.
Während des Lockdowns versucht die Bundesregierung durch großzügige Kreditprogramme und direkte Hilfen die wirtschaftliche Folgen der betroffenen Unternehmen zu lindern. Die gesamtwirtschaftlichen Konsequenzen einer größeren Insolvenzwelle sind bzw. sollten allen wirtschaftlichen Akteuren bekannt sein. Daher wäre es eine folgerichtige Reaktion, wenn die staatliche Unterstützung über das Ende des Lockdowns hinausgehen. Wenn man davon ausgeht, dass sich die Nachfragestruktur während der Corona-Pandemie nicht nachhaltig verändert hat, dann sollten Unternehmen, die vor der Corona-Pandemie ein funktionierendes Geschäftsmodell hatten, auch nach der Pandemie darauf aufbauen können und sich nach einer gewissen Übergangsperiode wieder stabilisieren. Genau in dieser Übergangsperiode braucht es noch staatliche Unterstützung, die aber relativ individuell gestaltet sein kann. Eine solche Vermeidung von Insolvenzen würde auch die Strategie des Kurzarbeitergeldes unterstützen, dessen Sinn es war, die Unternehmen in die Lage zu versetzen, auf Kündigungen zu verzichten. Was aber nur sinnvoll gewesen wäre, wenn man am Ende der Krise eine breite Insolvenzwelle vermeidet.
Es gibt also einige gute Gründe, die Liquidität- und Kapitalhilfen für Unternehmen etwas länger bereitzustellen und damit eine hohe Anzahl an Insolvenzen und die damit verbundenen gesamtwirtschaftlichen Schäden zu vermeiden. Damit ist die Sorge vor einer Insolvenzwelle und darauffolgend einer Bankenkrise zurzeit eigentlich zu groß und man kann damit etwas gelassener auf dieses Themen blicken.
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