Notenbanken sind vermutlich fast am Ziel
Die jüngsten Zinsanpassungen der Zentralbanken prägen die Finanzmärkte. Das Ende der Zinsanhebungszyklen bringt neue Phasen und Unsicherheiten mit sich. Wir analysieren die Auswirkungen dieses ungewöhnlichen Endes des Zinszyklus.
- Zentralbanken beenden Zinsanhebungszyklen: Die jüngsten Zinsanpassungen der Zentralbanken haben die Finanzmärkte beeinflusst.
- Neue Phasen und Unsicherheiten: Mit dem Ende der Zinsanhebungszyklen eröffnen sich neue Phasen und Unsicherheiten auf den Finanzmärkten.
- Analyse des Zinszyklus-Endes: In meinem Artikel untersuche ich die Auswirkungen dieses ungewöhnlichen Endes des Zinszyklus und die damit verbundenen Herausforderungen.
Zinswende der Notenbanken: Ein neues Kapitel an den Kapitalmärkten
In den letzten Quartalen haben die Notenbanken mit der Zinswende die Zinslandschaft förmlich umgepflügt. Die plötzlich schnell steigende Inflation hat zu deutlichen Reaktionen bei den Zentralbanken geführt. So hat die US Notenbank seit März 2022 die Leitzinsen um 500 Basispunkte angehoben, die britische Notenbank seit Dezember 2021 um 440 Basispunkte und die Europäische Zentralbank seit Juli 2022 um 375 Basispunkte. Nun kommen die Zentralbanken langsam zu einem Ende der Zinsanhebungszyklen, nur die EZB muss noch etwas nachsitzen und hat wohl noch ein oder zwei Zinsanhebungen vor sich.
Das Ende der Zinserhöhungen und seine Auswirkungen
Es ist zwar unwahrscheinlich, dass die Notenbanken nun schnell wieder in einen Zinssenkungszyklus einschwenken, alleine schon, dass die Zinsen nicht mehr weiter steigen werden, läutet eine neue Phase an den Kapitalmärkten ein.
Aber, so ungewöhnlich der Beginn des Zinszyklus war, so ungewöhnlich ist auch das Ende.
Inflationstrend nach Zinserhöhungen: Eine Analyse
Die steigenden Zinsen haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Inflationsdynamik und die Inflationserwartungen sind gefallen, was das primäre Ziel der Notenbanken war. Zwar ist man vom Blickpunkt der absoluten Inflationshöhe noch nicht am Ziel, aber die Zinsanhebungen werden noch nachwirken und weiterhin bremsend auf Konjunktur und Inflation wirken. Somit ist eine abwartende Zinspolitik nun angebracht. Aber man muss auch feststellen, dass die Volkswirtschaften mit einem Arbeitsmarkt der nahe an der Vollbeschäftigung ist und der gekennzeichnet ist von einem spürbaren Facharbeitermangel, in die notwendige Anpassungsrezession gegangen sind. Dies hat es in dieser Form noch nicht gegeben und ist wohl den demographischen Veränderungen im Zusammenhang mit dem Renteneintritt der Babyboomer geschuldet.
Die Rolle der Arbeitsmärkte in der aktuellen Zinslandschaft
Damit ist der weitere Inflations- und Zinspfad mit einer größeren Unsicherheit behaftet als normal. Denn mit der niedrigen Arbeitslosigkeit und der hohen Arbeitsnachfrage der Unternehmen steigt die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer. Die Arbeitnehmer und Gewerkschaften haben zudem mit der weiterhin relativ hohen Inflation und den hohen Reallohnverlusten in den letzten Quartalen auch gute Argumente für hohe Lohnforderungen, die sich auch großteils umsetzen lassen.
Zukunft der Zinspolitik: Ein unsicheres Terrain
Am Ende von Zinsanhebungen gab es eine solche Situation bislang noch nicht. Daher kann man auch noch nicht abschließend feststellen, ob die Zinsen tatsächlich stark genug gestiegen sind, um die Inflation auf das angestrebte Niveau von rund 2% zurückführen zu können. Einiges spricht dafür, aber es hängt weiterhin viel von der zukünftigen Lohndynamik ab. Falls die höheren Löhne sich in einem erneuten Anstieg der Inflationsdynamik widerspiegeln, haben die Notenbanken nur wenig Handlungsoptionen und müssen abermals beginnen, die Zinsen anzuheben. Ein Szenario, mit dem eigentlich keiner glücklich wäre.
Welche Auswirkungen sehen Sie in Bezug auf die beendeten Zinsanhebungszyklen der Zentralbanken und die sich daraus ergebenden neuen Herausforderungen für die Finanzmärkte? Ich würde mich freuen, Ihre Gedanken und Analysen in den Kommentaren zu meinem Artikel zu lesen.
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