Heute hat die Englische Notenbank die Zinsen auf 0,5% angehoben. Man hat auch entschieden, dass die Anleihekaufprogramme deutlich reduziert bzw. beendet werden. Die amerikanische Notenbank dürfte im März mit einer ersten Zinsanhebung folgen, der noch Weitere im Verlauf des Jahres folgen werden. Nur die EZB bleibt bislang bei ihrer festgefahrenen Meinung, dass Zinserhöhungen nicht angebracht sind, obwohl die Inflation im Euroraum auf über 5% gg. Vj, gestiegen ist und man nicht mehr davon ausgehen kann, dass die Inflation in den nächsten Monaten wieder spürbar fällt.
Die EZB stellt sich also gegen den geldpolitischen Mainstream. Aus meiner Sicht wird man sich aber auch in der EZB den Fakten beugen und in den kommenden Monaten über eine Veränderung der aktuellen Geldpolitik offen nachdenken müssen.
Für die Finanzmärkte sind das allerdings keine wirklichen Neuigkeiten mehr. Die Zinserhöhungen in UK und den USA sind bereits verarbeitet. Aus meiner Sicht wurden sogar zu starke Zinserhöhungen in die Kurse eingepreist, was im Jahresverlauf auch wieder zu positiven Überraschungen führen kann, wenn man dies wieder korrigiert. Einzig die EZB könnte in den kommenden Wochen negativ überraschen und unerwartet die Zinsen anheben. Aber ohne eine entsprechende Vorbereitung wird dies nicht erfolgen, so ungeschickt wird man in der EZB nicht sein.
Somit könnten in den kommenden Monaten von den Notenbanken für die Kapitalmärkte tendenziell eher wieder positive Nachrichten kommen; nachdem man im Januar in den Kursen bereits sehr viel vorweggenommen hat.
Dieser positive Ausblick würde durch eine weiter deutlich steigende Inflation natürlich obsolet, da dann die Notenbanken wohl etwas hektischer agieren würden. Dies ist für mich aber zunächst noch ein Risikoszenario.
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