Euro im Blickpunkt (September 2021)
Die konjunkturelle Erholung entwickelte sich im zweiten Quartal im Bereich der Erwartungen und dürfte auch in der zweiten Jahreshälfte anhalten. Signifikante Auswirkungen durch die Delta-Variante bleiben ein Risiko. Die Pandemie ist bei weitem noch nicht ausgestanden. Die Politik reagiert hierauf mit einer Erhöhung des Drucks auf Ungeimpfte.
Konjunktur/Inflation
Die konjunkturelle Erholung entwickelte sich im zweiten Quartal im Bereich der Erwartungen und dürfte auch in der zweiten Jahreshälfte anhalten. Signifikante Auswirkungen durch die Delta-Variante bleiben ein Risiko. Die Pandemie ist bei weitem noch nicht ausgestanden. Die Politik reagiert hierauf mit einer Erhöhung des Drucks auf Ungeimpfte. Das Bild einer konjunkturellen Erholung hat unserer Einschätzung nach weiter Bestand. Der Preisauftrieb im Euro-Raum beschleunigte sich zuletzt auf rund 3 Prozent. Die hohen Produzentenpreissteigerungen legen nahe, dass auch in den kommenden Monaten noch weitere Steigerungen auftreten können. Unserer Ansicht nach wird dadurch kein neuer Inflationstrend eingeleitet, sodass wir für 2022 wesentlich moderate Preissteigerungen erwarten.
Rentenmarktentwicklung
Die zehnjährigen Bundrenditen sollten in den kommenden Monaten moderat höher tendieren. Bereits im aktuellen Monat stiegen sie um 17 Basispunkte. Für einen Stimmungswandel unter den Anleiheinvestoren könnte auf kurze Sicht die US-Notenbank sorgen. Wir gehen davon aus, dass Fed-Chef Powell noch in diesem Jahr einen Tapering-Fahrplan darlegen wird. Die Zinssteigerungsphantasien bleiben aber weiterhin gering: Die Wertpapierkäufe sollten aktuell den Aufwärtsspielraum der Bundrenditen limitieren. Wir prognostizieren auf Jahressicht eine allmähliche Annäherung an die Nullprozentmarke. Das Bekenntnis der Notenbank zur Preisniveaustabilität spricht langfristig für niedrige Inflationsraten und eine relativ stabile Inflationserwartung. Unser Bild einer Abschwächung der Inflation in 2022 spricht gegen eine umfangreiche Ausweitung der Inflationsprämien und damit gegen eine deutliche Steigerung der Renditen über diese Quelle.
Geldpolitik
Zukünftig liegt die Zielmarke der EZB bei zwei Prozent und gibt im gegenwärtigen Umfeld den Währungshütern Spielraum, für längere Zeit an ihrer ultraexpansiven Geldpolitik festzuhalten. Besonders, da die aktuelle Inflation als „temporäres Phänomen“ angesehen wird. Die EZB kündigte in ihrem vergangenen Meeting an, ihr Ankaufprogramm zu reduzieren. Wir interpretieren dies nicht als Abkehr von der expansiven Geldpolitik. Leitzinserhöhungen liegen weiterhin in weiter Ferne.
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